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Oktober

 
 

Auf in den Oktober!                                                                                         

 

Der Oktober begann schon mal verheissungsvoll. Denn gleich am ersten Wochenende (02./03.10.) ging´s kurzfristig nach Salinas, einem Touristenort direkt am Pazifik, ca. 2 AutoStunden von Guayaquil entfernt. Da Guayaquil, selbst am Meer gelegen, aufgrund seiner industriellen Entwicklung keine Straende besitzt, zieht es viele Guayaquilenos in der Temporada (die heisseste Zeit des Jahres von Januar – April) an diesen Ort, dessen Strandpromenade aufgrund der vielen Hotels, Appartements sowie Bars und Restaurants an Mittelmeerurlaubsorte erinnert. Allerdings lässt das Wetter auch ein Besuch des Badeortes auch in den anderen Monaten zu, da wir vom Schlittschuhfahren am Äquator auch in den übrigen Monaten weit entfernt sind. So ging es also zum Kennenlernen an diesem Wochenende in den Ort, der übersetzt soviel wie Salzquelle heißt.

 

Mein Studium begann am Montag, den 04.10., daher war dieses Wochenende also noch mal eine willkommene Abwechslung. Allerdings wird es sicher nicht das letzte Mal sein, dass wir diesen Ort aufgesucht haben, da die Familie hier ein Appartement besitzt und die relativ geringe Entfernung geradezu dazu einlädt, hier am Meer zu entspannen (besonders an Sylvester…).

 

Auf dieser kurzfristigen Entscheidung folgte, in Salinas angekommen, die nächste Überraschung. Aufgrund eines Kooperationsvertrages des 5-Sterne Hilton-Hotels mit dem Radiosender der Gastfamilie wurden wir für den Samstag eingeladen, die Hotel-Anlage (Swimming-Pool, Fitness-Raum usw.) zu nutzen, incl. freier Getränke und freiem Essen, und das den ganzen Tag! Klar, dass wir die Pool-Bar mit den vielen Cocktails nicht nur einmal in Anspruch genommen haben…

 

An diesem Wochenende ist mir aufgefallen, wir genügsam wir Mitteleuropäer doch eigentlich sind. Denn an diesen ersten Oktobertagen haben sich nur einige Hundert Urlauber an diesen Strand verloren, weil das Wasser „noch nicht besonders warm“ war. Wie sagte doch Jonatan, der Sohn meiner Gastfamilie: Das Wasser ist zum Baden noch viel zu kalt!!! Und das bei 25 Grad Wassertemperatur!!! Wie warm wird´s erst im April sein?

Dennoch bin ich mit einigen weiteren „Hartgesottenen“ auf einer BananenTour übers (und natürlich auch ein paar Mal ins) Meer gerauscht – was für ´ne Gaudi.

Nach diesem Highlight und anschließenden einer Kajak-Tour (das Kajak wurde ebenfalls vom Hotel zur Verfügung gestellt) haben wir gegen Abend wieder das Appartement aufgesucht (nicht, dass die Bananen-Tour und Kajak-Tour keine Spuren hinterlassen haben, aber Sonne und Cocktails zusammen können schon anstrengender als ein 14 Stunden-Arbeitstag sein),     

 

Als krönender Abschluss des Wochenendes stand am Sonntag eine Wal-Tour auf dem Plan. Mit ca. 25 Personen auf einem kleinem, doppelstöckigem Boot, stachen wir gegen Mittag in die (hohe) See, die Wellen erreichten an diesem Tag mehrere Meter, und das Boot verschwand schon mal hinter den Brechern, aber mit unserem erfahrenen Käpt´n Fernando eine  wurde die Tour eine interessante (und feuchtfröhliche) Unternehmung.

 

Nach einer mehr als einstündigen Hinausfahrt in den Pazifik, und 45 minütiger Suche nach den Meeresriesen (zu diesem Zeitpunkt befinden sich viele Wale auf der Durchreise von der Küste Mittelamerikas Richtung chilenischer Küste, um sich in den nährstoffreichen Gebieten des Humboldt-Stroms Fett anzufressen) und schon fast aufgegebener Hoffnung, rief uns die Leiterin der Tour zu, Wale gesichtet zu haben. Und so schlug unser Käpt´n auch gleich die Richtung der Buckelwale ein. Allerdings ist die exakte Bestimmung der Richtung schwierig, da die Wale nach ihrem Auftauchen 6-7 min unter Wasser bleiben können, und man nie genau weiss, wo sie wieder Auftauchen werden. Aber wir hatten Glück und haben die Wale aus nahester Entfernung (ca. 25m) betrachten können.

 

Nach soviel Urlaubsstress hat dann irgendwann doch das Studium angefangen (ein bisschen Abwechslung muß schließlich auch sein).

Da ich die Uni bereits in den ersten Septemberwochen besucht habe, war der Studienbeginn am 04.Oktober also nicht wirklich ein Kennenlernen der anderen Studenten. 

 

Nach gründlicher Absprache mit den Gewerkschaften hat man sich auch hier dazu entschlossen, die vier-Tage Woche (für Studenten) einzuführen, d.h. also donnerstags ist nach der letzten Vorlesung um 20:10 Uhr Wochenende. Da die Vorlesungen morgens bereits (aufgrund meiner Fächerwahl) um 7 Uhr beginnen (bis 10:50 Uhr und anschließend wieder von 18:30 – 20:10Uhr) ist doch ein langes WE auch verdient, gell?

(Allerdings muss ich auch sagen, dass manchmal ein langes Wochenende sehr nützlich ist, da es hier an der Uni im Vergleich zur FH in Worms in jedem Fach Hausaufgaben sowie Zwischenexamen gibt, so dass die WE-Tage daher hin und wieder schnell verplant sind.)

 

…oh du fröhliche, oh du selige...

als ich am 26. Oktober den ersten Weihnachtsbaum (ca 8m hoch) vor einem der Einkaufsmalls gesehen habe, habe ich zuerst an einen Aprilscherz gedacht. Aber ich wurde dann doch aufgeklärt, dass es hier üblich ist bereits Ende Oktober / Anfang November damit zu beginnen, die Weihnachtsdekorationen auszupacken und die Häuser zu schmücken.

Für einen Mitteleuropäer wird sicherlich ungewöhnlich sein, wenn wir in der Weihnachtszeit bei 35 Grad Weihnachtslieder hören (auch wenn für „Leise rieselt der Schnee…“ wird da wohl kein Platz sein wird).

 

 

… und schon wieder ist ein Monat rum (mein Gott geht das schnell)

 

Hasta pronto