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Januar - Quito y terremotos

 
 

Eines gleich vorweg: In diesem Monat sollte es eigentlich etwas ruhiger zugehen als im Dezember, aber einige Überraschungen haben dafür gesorgt, dass dies dann doch nicht ganz der Fall wurde.

   

… eigentlich sollte am 03.Januar der Unterricht an der Uni wieder beginnen, aber kurzfristige Änderungen im Uni-Plan (es hatten sich noch nicht alle Studenten für die Kurse eingetragen, zudem waren einige Professoren noch im Urlaub) haben dafür gesorgt, dass die ersten Vorlesungen erst am 10.Januar begannen – eine Ferienverlängerung, mit der alle Studenten (und natürlich auch Profs) ganz gut leben konnten. Denn die Temporada (=die wärmsten Monate des Jahres von Januar bis März) warf zwar bereits im Dezember ihre Schatten voraus, aber die höchsten Temperaturen werden in den Folgemonaten erreicht. Und diese erreichten in dieser ersten Januarwoche Rekordwerte bis zu 45 Grad (ganz zu Schweigen von der Luftfeuchtigkeit von bis zu 90%, der zweite Sonnenbrand innerhalb von 3 Wochen ließ natürlich nicht lange auf sich warten), da steckt man eben die Nase lieber ins kühle Meer als ins Buch…

 

… oder man nutzt die Zeit und macht einen Abstecher in andere Regionen des Landes. So habe ich mich kurzfristig dazu entschlossen, einen Trip in die Hauptstadt Quito zu machen, um mal zu sehen, was der Cloppenburger Kollege Ortega (alias Christoph Ortmann) in der Andenmetropole so treibt.

Nach 4 Tagen (und z.T. anstrengenden Nächten) muss ich sagen, dass die Stadt, durch die die Äquatorlinie verläuft (daher gibt es hier ein weltberühmtes Monument „la Mitad del Mundo“ – die Mitte der Welt) kulturell einiges mehr zu bieten hat als meine Stadt an der Küste (daher wird in vielen Tourismus Broschüren der Unterschied zwischen den beiden größten Städten Ecuadors – Guayaquil und Quito – darin gesehen, dass Quito eher tourismus-orientiert geprägt ist und Guayaquil im Gegensatz dazu eher business-orientiert). Allerdings gelten die Menschen an der Küste insgesamt als offener und freundlicher. 

Andere Sehenswürdigkeiten sind z.B. das Historische Zentrum (die Altstadt Quitos, die mit ihren Kolonialbauten zum Weltkulturerbe gehört), die Basilika oder der Hügel Parecillo, auf dem eine Statue der Jungfrau Maria (die wachend über die Stadt blickt) errichtet wurde. Eine Errichtung religiöser Figuren ist in vielen Städten Südamerikas üblich, am bekanntesten ist wohl die Jesus-Statue am Zuckerhut in Rio de Janeiro. Wie bereits gesagt, die Religion spielt hier eine größere Rolle als in europäischen Ländern.

 

Aber natürlich bin ich nicht nur wegen der Sehenswürdigkeiten hergekommen, sondern auch um die Fiestas von Quito kennenzulernen und um zu sehen, ob Quito auch verspricht, was die Reiseführer schreiben.

Da es in Quito gleich ein ganzes Viertel mit Bars und Diskotheken gibt (und die Hostals und Hotels gleich nebendran sind – was für ein Glück), fiel es natürlich auch nicht schwer die Fiestas de la noche zusammen mit Ortega, den Quiteños und den vielen Touristen aus den USA und Europa zu feiern.

Ungewohnt waren zunächst die kühleren Temperaturen (nach Monaten der Hitze und der Luftfeuchtigkeit), da es nachts schon mal bis zu 8 Grad kalt wird und Heizungen hier oben (ebenso wie natürlich an der Küste) Fehlanzeige sind.

Abschließend kann muss ich sagen, dass Quito auf der einen Seite zwar aufgrund seiner historischen Bedeutung schon tourismusorientierter ist und eine größere kulturelle Vielfalt zu bieten hat als Guayaquil, allerdings sind die Menschen an der Küste wie bereits beschrieben offener und man kommt mit ihnen schneller ins Gespräch.                     

 

 

In den Tagen nach Quito sollte es gleich die nächste Überraschung geben. Allerdings weniger an der Uni sondern vielmehr an der gesamten südlichen Küste des Landes. Es gab bereits in den Tagen zuvor einige Meldungen über mögliche größere Wellen aufgrund von leichten Seebeben vor der Küste, die aber kaum jemand für ernst genommen hatte.

Aber als wir dann mitte Januar nachts das erste mal von einem leichten Rütteln geweckt wurden, hat sich so manch einer schon Gedanken gemacht, schließlich lag die Asienkatastrophe gerade drei Wochen zurück. Allerdings muss man dazu sagen, dass ein bis zwei leichte Beben zu Beginn der heißen Jahreszeit hier als normal angesehen werden, da sich die Erdoberfläche erwärmt und sich durch eine leichte Ausdehnung der Oberfläche Spannungen bilden, die sich durch die Beben entladen. In diesem Jahr waren es aber nicht nur ein bis zwei Beben, sondern insgesamt fünf mit Stärken bis zu 6,5 auf der Richterskala (wobei die Erdstösse in Guayaquil weitaus weniger heftig zu spüren waren, als direkt an der Küste oder auf dem Meer), die allerdings allesamt glimpflich verliefen.

 

Ach ja, so ganz nebenbei hat dann irgendwann doch die Uni wieder angefangen und es hieß wieder um 5:45 Uhr aufstehen und Vorlesungen bis um 22:00 Uhr standen auf dem Programm (mit zwischenzeitlichen längeren Pausen natürlich).

Wie gut, dass am Wochenende das Meer und die Fiestas am Strand von Salinas rufen.

 

Das war´s im ersten Monat des Jahres 2005!

 

Bis demnaechst